
Die US-Amerikanerin Tai Murray hat eine besondere Leidenschaft für die Violine entwickelt, was ihr sofort anzusehen ist. Oder besser gesagt: anzuhören. Denn sobald sie spielt, bewegt sich ihr Körper nicht, bis auf ihre Arme und Hände, die Augen geschlossen. Schließlich geht es ihrer Meinung nach vor allem darum, was Menschen hören, nicht was sie sehen. Tai Murray stammt aus Chicago und wünschte sich schon mit erstaunlichen zwei Jahren ihre erste Violine, warten musste sie aber bis zu ihrem fünften Geburtstag. Vier Jahre später spielte sie vor tausenden Zuhörern im Chicago Symphony Orchestra. Und das, obwohl sie aus einer wenig musikalischen Familie stammt. Ihrer verstorbenen Großmutter, die zu ihren größten Inspirationsquellen gehörte, widmete sie 2012 ihre Debüt-CD. Aufgenommen wurden dafür die sechs Sonaten für Violine solo op.27 von Eugène Ysaÿe, die als sehr schwer und komplex zu spielen gelten. Überzeigt hat sie die Kritiker damit allemal, auch die New York Times lobte sie als „erstklassig“. Tai Murray führt den Bogen gekonnt über die Seiten, mal behutsam, mal tobend. Sie schafft es, ihre Violine zum Singen oder zum Tanzen zu bringen. Ihr Vibrato ist ebenso exzellent wie ihr Gespür für das Instrument selbst. Lassen sie sich von der Ausnahmekünstlerin verführen!