
The Melvins bewegen sich zum Unglück aller ordnungsfanatischen Musikexperten in einer Nische, die sich schwer mit existierenden Genres beschreiben lässt. Versuche, die Truppe um Buzz Osborne zwischen Stoner Rock, Doom Metal und Grunge einzuordnen, schlagen regelmäßig fehl. Sicher ist nur: Die Basis ihres verrückten Sounds ist ein langsames Tempo und pure Experimentierfreude. Die Melvins wurden 1983 im US-Bundesstaat Washington gegründet. Zunächst coverten sie Songs von Jimi Hendrix und The Who, ehe sie sich vermehrt dem Hardcore-Punk zuwendeten und schließlich ihr Tempo verlangsamten, sodass ein ganz eigener Sound entstand. Kurt Cobain arbeitete als Roadie bei den Melvins und wäre dort fast selbst Gitarrist geworden. Schlagzeuger Dale Crover half Nirvana zudem bei deren ersten Studioaufnahmen aus und saß einige Zeit auch bei Auftritten hinter den Drums der legendären Grunge-Band. Als hochproduktive Band sorgen die Musiker seit ihrer ersten Platte „Six Songs“ aus dem Jahre 1986 regelmäßig und in kurzen Abständen für Nachschub. Das Werk der Melvins ist kein massentaugliches Phänomen, sondern ein äußerst eindrucksvolles Individualkunststück. Gerade deshalb sollte man sich die Band unbedingt live geben. Es lohnt sich!
Source: Reservix