
Manuellsen ist wohl einzigartig in der deutschen Rapgeschichte. Wenige sind schon so lange in der Szene aktiv und wenige können von sich behaupten, neben einem guten Rapstil noch unglaublich gut Singen zu können. Emanuel Twellmann wurde 1979 in Berlin-Kreuzberg als Sohn einer politischen Aktivistin aus Ghana geboren, aufgrund ihrer Abschiebung wuchs er aber bei einer Pflegefamilie in Mülheim an der Ruhr auf. Mit 15 Jahren begann er auf Partys und in den Clubs der Umgebung zu rappen, zwei Jahre später betätigte er sich als Ghostwriter für verschiedene R&B-Künstler, sowohl auf Deutsch als auf Englisch. Eko Fresh nahm ihn bei German Dream unter Vertrag, doch lange hielt es Manuellsen nicht dort, denn die Veröffentlichung seines Soloalbums verschob sich immer wieder. Auf dem Bundesvision Songcontest 2015 lernte er Samy Deluxe kennen, welcher ihn nach dem Erscheinen seines Debüts „Hoodalbum“ (2005) unter Vertrag nahm. Es folgte das Album „Inshallah“ (2008) und das Mixtape „Das ist meine Welt – Ihr lebt nur darin“ (2008), er verließ das Label aber kurze Zeit später und veröffentlichte den ca. 15 minütigen Track „Ihr bringt mich dazu“, auf dem er seinen Rücktritt vom Rap-Business bekannt gab. Das geplante Album „Geschichten die das Leben schreibt“ wurde als freier Download ins Internet gestellt. Manuellsen meldete sich aber wieder zurück mit seinem Label Pottweiler Evolutions. Nachdem er 2010 zum Islam konvertierte, erstellte er sich das Pseudonym M. Bilal, unter dem er seine Werke veröffentlichte. Back in the game mit dem Album „M. Bilal 2010“, gefolgt von der lang ersehnten Soulplatte „M.Bilal – Souledition“ (2012). Nach dem dritten Bilal Album „MB3“ (2014) kündigte er die Abrechnung mit der gesamten deutschen Hip Hop Szene an. So entstand die 2015 erschienene Platte „Killemall“ über sein neues Label „König im Schatten“. Egal ob kredibiler Straßenrap, gefühlvolle Souleinlagen oder klassische R&B Parts: Manuellsen kann das alles. Dabei ist es ihm egal, was die Massen über seine Musik denkt. Er macht die Musik, auf die er Bock hat und lässt sich nichts vorschreiben. Würde er das tun, wäre er sicher noch erfolgreicher – aber nicht mehr der Manuellsen, wie man ihn kennt und was ihn ausmacht. Und das ist auch gut so.
Source: Reservix