
Die Zeiten, in denen Rap als Nischenthema für Nerds abgetan wurde, sind längst vorbei. Die im Mainstream angekommene Sprechgesangskultur zeigt sich so vielfältig wie nie – was es umso schwerer macht, herauszustechen. Zumindest für manche. Für Bausa ist das kein Problem. Baui, der „Baron“, Bausa ist nicht erst seit seinem 2017 erschienenen Debütalbum „Dreifarbenhaus“ – Name des dienstältesten Bordells Stuttgarts – eine gestandene Größe im deutschsprachigen Rap Game. Bereits mit seiner 2014 veröffentlichten EP „Seelenmanöver“ hat der in Bietigheim lebende Saarbrücker deutlich gemacht, dass er sein Handwerk mehr als versteht. In lockerer, laid-back-artiger Vortragsweise rappt Bausa seitdem Reime auf Beats – ohne sich dafür zu schade zu sein, auch mal die Gesangstimme auszupacken. Dazu kommt ein äußerst vorteilhaft kleidendes Soundgewand, das sich mal trappig, soul-inspiriert oder synthie-pop-mäßig präsentiert und den perfekten Catwalk für Bauis Gedankenausflüge bietet. Ergebnis sind Hits wie „Tropfen“, „Was du Liebe nennst“ oder „Baron“, die sich auf hypnotische Weise in die Gehörgänge einbrennen. Umgeben von unzähligen Newcomern, etablierten Künstlern und wiederbelebten Rap-Karrieren ist Bausa ein rotlicht-roter Sonnenstrahl, der die Hip-Hop-Wolkendecke durchbricht. Lässig, eingängig und markant sind seine Songs, ohne dabei in seichtes Easy-Listening abzurutschen. Sollte man gesehen haben!
Source: Reservix